Geschichte des Heissiwalds

Westlich des Baldeneysees, anschließend an den Kruppschen Waldbesitz, erstreckt sich ein weiteres zusammenhängendes Waldgebiet, der Heißiwald sowie der im Norden anschließende Gemeindewald Bredeney. Beim Heißiwald handelt es sich um eine im 19. Jahrhundert nicht bewaldete Bergkuppe, die um die Jahrhundertwende aufgeforstet wurde.

Die ausgedehnten Waldungen im Süden der Stadt von Rellinghausen über Heisingen bis nach Werden sind ein Überrest jenes großen Waldgebietes, das der römische Geschichtsschreiber Tacitus mit dem Namen Caesia belegte. Aus Caesia wurde chaisia und zuletzt haisa. Unter dem Namen Heißi wird das Waldgebiet in der Werdener Schenkungsurkunde vom Jahre 796 erwähnt. Die Ortsnamen Heisingen und Heißen weisen ebenfalls auf diesen Waldstreifen hin, der sich als Grenzwald zwischen Franken und Sachsen in einem weiten Bogen von der Ruhr bis zur Lippe hinzog.


Ein Großteil der heute noch vorhandenen Wälder ist als winziges Überbleibsel dieses ehemaligen Urwaldes anzusehen 1925 erwarb die Stadt den Heißiwald, der sich südlich an den Bredeneyer Gemeindewald anschließt. Es handelt sich um den ehemaligen „Plattenwald“, der vorwiegend aus Aufforstungen von früher landwirtschaftlich genutztem Gelände besteht. Noch in den dreißiger Jahren entfielen auf die Eichen 15%, auf die Roteiche 17%, auf die Buche 2%, auf Erle und Esche 15%.

Den weitaus größten Anteil nahmen die Nadelhölzer ein mit 53% Fichte, 4% Sitkafichte und 4% Weymouthskiefern. Es handelte sich in allen Fällen um Reinbestände, die nach den Vorstellungen der damaligen Forstwissenschaftler den höchsten Gewinn versprachen. Die Stieleiche litt jedoch stark unter Eichenwickler- und Frostspannerfraß, die Fichte hatte unter der Luftverschmutzung zu leiden. 1942 vernichtete ein Sturm fast den gesamten Nadelholzbestand im Heißiwald. Nur in geschützten Hanglagen sind kleinere Reste erhalten geblieben (Arnold, 1973).