Unsere Bewohner

Schwarzwild

Naturgeschichte: Das Wildschwein gehört zoologisch zu den nichtwiederkäuenden Paarhufern und ist der einzige Vertreter seiner Familie in Europa. In Nordskandinavien und England kommt Schwarzwild in freier Wildbahn nicht vor. Ansonsten ist es in vielen Ländern Europas, Asien und Nordafrika verbreitet.

Nahrung: Wildschweine sind Allesfresser. Ihre Nahrungsgrundlage ist – je nach Jahreszeit – frisches Gras, Klee, Wurzeln, im Boden lebende Kleintiere, Insekten, Würmer, Mäuse, auch Vogelgelege, Jungtiere und Aas. 

Verhalten: Das Schwarzwild ist ein Nachttier. Wo es Hege genießt, treibt es sich insbesondere zu Zeiten der Eichel und Buchenmast auch tagsüber in den Beständen herum und sucht vor allem morgens erst lange nach Hellwerden den Einstand auf. Das Schwarzwild sieht zwar schlecht, hat dafür allerdings einen ausgezeichneten Geruchssinn und es hört auch sehr gut. Die Paarungszeit, die auch Rauschzeit genannt wird, erstreckt sich über eine lange Zeit mit dem Gipfel im Frühwinter. 

Nachwuchs: Die Zahl der Frischlinge schwankt zwischen drei und zwölf. Die Bache trägt nur knapp vier Monate. Vor der Geburt baut sie einen Frischkessel / Wurfnest. Dies ist ein nestartiges Lager, dass die Bache aus abgebissenen Zweigen, Gras oder Schilf aufschichtet in dem die Frischlinge die ersten ein bis zwei Wochen verbringen.

Aussehen: Im Frühjahr und Herbst vollzieht sich der Haarwechsel. Im Sommer sieht Schwarzwild grau, fast silbrig, wie geschoren aus. Die Winterschwarte dagegen ist dunkelgrau bis schwärzlich.

Mensch und Tier: Während Landwirte Schwarzwild aufgrund von starken Schäden an Getreide, Mais und Kartoffeln fürchten (es schmeckt ihnen!), erfreuen sich die Forstwirte an der Nützlichkeit der Tiere. So vertilgen die Tiere Larven und Puppen von vielen forstschädigenden Insekten und lockern auf der Suche nach Mäusen den Waldboden auf. 

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Rotwild

Naturgeschichte: Unter den Hirscharten (Cerviden) ist das Rotwild von besonderer Bedeutung und heute unsere größte freilebende Wildart (seit Auerochsen, Wisent-, Elch und Wildpferd ausgerottet bzw. aus der freien Wildbahn verdrängt sind). Alle Cerviden sind wiederkäuende Paarhufer. Ein gemeinsames Merkmal sind die Geweihe der männlichen Tiere. Beim Rothirsch ist das Geweih besonders umfangreich als Imponierorgan und Blickfang entwickelt. Geweihe bestehen im Unterschied zu den Hörnern der Boviden aus Knochensubstanz, sie werden jährlich abgeworfen und neu gebildet. 

Lebensraum: Rotwild war ursprünglich in offenen oder licht bewaldeten Waldsteppen und Auen beheimatet. Die Landeskultur und Besiedlung hat es in geschlossene Waldgebiete zurückgedrängt. Es kommt heute bei uns nur noch in voneinander isolierten Rückzugsgebieten vor. Meist in Mittelgebirgswäldern, den Bergwäldern der Alpen sowie in großen Waldgebieten des Flachlandes und vereinzelt noch in Flussauen. Das nächste natürliche Vorkommen gibt es im Raum Kirchhellen.

Nahrung: Als ursprünglicher Steppenbewohner ist Rotwild Grasfresser und weidet am liebsten Gräser und Kräuter der offenen Flächen ab. Im Wald besteht seine Äsung aber auch weitgehend aus Trieben von Laub, Nadelhölzern, Pilzen und Waldfrüchten aller Art, wie Eicheln, Bucheckern, Wild-, Obst – und Vogelbeeren.

Verhalten: Das Rotwild lebt in Rudeln. Zu Beginn der Brunft ziehen die Kahlwildrudel zu den gewohnten Brunftplätzen, wo sich dann auch die Hirsche einfinden. Hier ist der Platzhirsch ihr Gebieter, während die Beihirsche am Rande der Rudel versuchen, zum Beschlag zu kommen. Die Brunftzeit dauert drei bis vier Wochen, etwa von Mitte September bis Mitte Oktober. Dann schreien auch in unserem Gatter die Hirsche. Rotwild hört, riecht und sieht sehr gut. Unbewegte Objekte kann es allerdings schlecht erkennt. 

Nachwuchs: Die Tragzeit einer Hirschkuh beträgt 34 Wochen. Die Setzzeit fällt überwiegend in den Juni. 

Aussehen: Verfärben nennt man den Haarwechsel im Frühjahr und Herbst. Beim männlichen Hirschkalb entwickeln sich gegen Ende des ersten Lebensjahres die knöchernen Stirnzapfen. Zu Beginn des zweiten Lebensjahres entstehen als Erstlingsgeweih meist einfache Spieße.

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Muffelwild

Naturgeschichte: Das Muffelwild oder Mufflon ist das einzige Wildschaf Europas und weltweit die kleinste Wildschafform, verglichen mit den nordamerikanischen Dickhornschafen und den gewaltigen Wildschafen Asiens (Urial Agali). Seine Herkunft ist ungeklärt. Die heute in Mitteleuropa lebenden Bestände wurden um die Jahrhundertwende durch Aussetzen begründet, ausgehend von den damals einzigen freilebenden Vorkommen auf der Insel Korsika und Sardinien. Vermutlich handelt es sich um eine urtümliche, sehr früh wieder verwilderte Hausschafrasse, die aus Kleinasien in den Mittelmeerraum gelangt ist. Im Zuge der Einbürgerung in weiten Teilen Europas kam es zu verschiedenen Einkreuzungen mit Hausschafen (z.B. Zackelschaf, Heidschnucke) sowie mit asiatischen Wildschafen, so dass reinblütiges Muffelwild aus den ursprünglichen Vorkommen auf Korsika und Sardinien heute kaum mehr vorhanden ist

Lebensraum: Das Muffelwild lebt überwiegend im Wald, es bevorzugt Lichtungen und Blößen innerhalb des Waldes und Deckung in Laub- und Nadelholzdickungen.
Muffelwild sieht und hört sehr gut. Es lebt gesellig in Rudeln. 

Nachwuchs: Die Brunft fällt in die Monate November und Dezember. Zwischen starken Widdern kommt es häufig zu Kämpfen, bei denen sie mit gesenkten Häuptern aufeinanderprallen. Das Krachen kann man über weite Entfernungen hören. Das Schaf trägt 21 Wochen. Ende April bis Anfang Mai werden ein bis zwei Lämmer gesetzt.

Aussehen: Das Muffelwild verfärbt zweimal im Jahr. Das männliche Lamm (Widderlamm) schiebt im Alter von drei bis vier Monaten Stirnzapfen mit kleinen Hornspitzen, die zu Schnecken wachsen. Die Hornschläuche wachsen in Jahresperioden weiter. Sie werden nicht, wie bei den Rehen und Hirschen, jährlich abgeworfen. 

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Damwild

Naturgeschichte: Die Bedeutung des Damwildes ist in Folge seiner geringen Verbreitung nicht so groß wie die des Reh- und Rotwildes. Vor allem dort, wo das Rotwild mit Rücksicht auf die Landeskultur an Lebensraum verliert, findet Damwild eine weitere Verbreitung. Die ursprüngliche Heimat des Damwildes sind die östlichen Mittelmeerländer. Von dort wurde es bereits zur Römerzeit über Mitteleuropa verbreitet und häufig in Gehegen gehalten. 

Lebensraum: Sein natürlicher Lebensraum ist der Mischwald in klimatisch milden Gebieten. Hervorzuheben ist seine geringe Anfälligkeit gegen Wildkrankheiten.

Verhalten: Die Brunft beginnt ab Mitte Oktober. Ein rauhes Röcheln und Rülpsen ist der Brunftruf der Schaufler. 

Nachwuchs: Die Tragzeit beträgt 7,5 Monate. Die Setzzeit fällt in den Juni. Zwillingsgeburten kommen häufiger vor als beim Rotwild. Im Gegensatz zum Rot- und Sikawild suhlt Damwild nicht. Es sieht besser als Rotwild und ist stärker am Tag aktiv, weil es weniger empfindlich gegen Störungen ist.

Aussehen: Die normale Färbung der Sommerdecke ist braun mit weißen Tupfen, die Körperunterseite und die Innenseite der Läufe sind weiß. Im Herbst färbt die Decke auf dunkelbraun um. Farbvarianten sind in Folge häufiger Zucht in Gehegen nicht selten. Es gibt schwarzes, weißes und porzellanfarbiges Damwild.

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